FELDEN … WAS?!?
So oder so ähnlich habe ich – wie viele andere wahrscheinlich auch – reagiert, als ich das erste Mal von FELDENKRAIS® gehört habe. Ich dachte zunächst an einen Kreis oder an Felder, aber nicht an Bewegung – auch wenn wir in den FELDENKRAIS® Stunden viele kreisende Bewegungen machen, wenn auch nicht notwendigerweise auf einem Feld. 😊
Doch was passiert denn dann in den FELDENKRAIS® Stunden?
EINFACH ...
Im Mittelpunkt der FELDENKRAIS® Stunden steht Bewegung – das neue Erlernen von Bewegung, sich selbst kennenlernen in Bewegung, mit sich experimentieren, wie Bewegung einfacher, angenehmer, müheloser erlebt werden kann. Benannt wurde die Methode nach ihrem Begründer Dr. Moshé Feldenkrais, einem israelischen Wissenschaftler und Judoka. Dieser wollte – selbst von Knieproblemen geplagt – einer Operation entgehen und begann, seine Genesung selbst in die Hand zu nehmen. Dazu beschäftigte er sich zunächst mit den grundlegenden Eigenschaften des Bewegungsapparats, entdeckte seine eigenen Bewegungsmuster und lernte, wie er auf diese positiv einwirken konnte. Aus diesem Prozess entwickelte er schließlich über viele Jahre hinweg seine eigene Methode, indem er sein Forschungsdenken aus Mechanik und Physik sowie sein Bewegungsverständnis aus dem Judo mit funktionaler Anatomie zusammenbrachte.
Nach Moshé Feldenkrais ist Bewegung eines der grundlegenden Bestandteile menschlichen Seins – neben Denken, Fühlen und Wahrnehmen. Tritt Verbesserung bei einem dieser Bereiche ein, wirkt sich dies auch positiv auf die anderen aus. Und so bewegt eine FELDENKRAIS® Stunde auch immer den ganzen Menschen.

Moshé Feldenkrais © Michael Wolgensinger, International Feldenkrais Federation Archive

… FELDENKRAIS!
„Wir handeln dem Bild nach, das wir uns von uns machen.“ So beginnt Moshé Feldenkrais sein wohl bekanntestes Buch Bewusstheit durch Bewegung. Dieses Selbstbild Schritt für Schritt zu erweitern, ist dann auch eines der grundlegenden Ideen der FELDENKRAIS® Methode. Wir lernen immer wieder Neues über uns hinzu, mit Bewegung als Vehikel – und das auf organische Art des selbstbestimmten Lernens. Das bedeutet, dass FELDENKRAIS® Lehrer*innen ihren Schüler*innen nicht sagen, was sie zu tun und zu lassen haben, sondern sie öffnen einen Raum, in dem die Schüler*innen mit ihnen und sich selbst herausfinden können, was sie weiterbringt. Und dieser Prozess des inneren Wachstums ist quasi unbegrenzt, unabhängig von Alter, Vorkenntnissen, Herkunft etc. Und so treffen sich zu FELDENKRAIS® Stunden auch die unterschiedlichsten Leute zu denselben Bewegungslektionen, und alle haben die Möglichkeit, auf ihre individuelle Weise von diesen zu profitieren.
Der Schlüssel zu nachhaltiger Veränderung war für Moshé das Bewegen mit Bewusstheit. Also Bewegung nicht als stetige Wiederholung des Immergleichen, sondern wie finde ich heraus, was ich tue, wenn ich mich bewege. Wie mache ich das? Was passiert da? Wie entdecke ich neue Möglichkeiten, um mein Bewegungsrepertoire zu erweitern? Durch das Lenken von Aufmerksamkeit durch mich hindurch werde ich mir dabei immer klarer, was ich eigentlich tue.
UND WENN ICH WEISS, WAS ICH TUE, so Moshé, DANN KANN ICH TUN, WAS ICH WILL.